VORRÜBERGEHEND GESCHLOSSEN // Die Sammlung Goetz ist eine international bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst in München. In einem Haus aus Glas und Beton kann man 4.500 Arbeiten von gut 500 Künstler*innen bestaunen – Zeichnungen, Fotografien und auch jede Menge Videokunst sowie Installationen.
Überall, wo man hinsieht, ist Kunst: In einem idyllisch angelegten Garten im Stadtteil Oberföhring steht zwischen Birken und mannshohen Skulpturen ein Haus in Form eines Bausteins – das architektonische Meisterwerk der Schweizer Architekten Herzog und De Meuron. Unten und oben an der Fassade reihen sich riesige Fenster zu einem langen, gläsernen Band aneinander. Durch sie fällt das Licht gleichmäßig in die Räume, auf hölzerne Treppen und ungestrichenen Putz, ganz ohne die Gäste zu blenden und vom Wesentlichen abzulenken – Kunst vom Feinsten.
Seit 1993 finden hier Wechselausstellungen statt, um die riesige Sammlung Goetz wirkungsvoll präsentieren zu können. Diese entstand ab Mitte der 1980er-Jahre. Die Kunstsammlerin und Kuratorin Ingvild Goetz trug Werke der zeitgenössischen Kunst zusammen, die von den 1960er-Jahren bis zur Gegenwart reichen.
Den Grundstock der Sammlung Goetz bilden Werke der „Arte Povera“, einer Bewegung aus Italien, für die Installationen aus alltäglichen Materialien wie Gips, Erde oder Holz typisch sind. Aktiv und kritisch beobachten Ingvild Goetz und weitere Verantwortliche zudem das Kunstgeschehen überall in der Welt, um die Sammlung um passende Stücke zu erweitern. Gleichzeitig werden die Werke der bereits vertretenen Künstler*innen immer weiter vervollständigt.
Im Jahr 2004 wurde das Museumsgebäude im Keller um den Raum „BASE103“ erweitert. Dort finden die Medienarbeiten der Sammlung, etwa Videos und Mehrfach-Projektionen, ihren Platz.
Der Besuch der Sammlung Goetz ist nur nach Anmeldung innerhalb der Öffnungszeiten möglich. Der Eintritt ist kostenlos.
Abends, wenn es dunkel wird, dringt warmes Licht durch das Milchglas in den Garten hinaus. Manchmal erhellen dann auch projizierte Bilder die Betonfläche des Hauses. Mal ist eine Eule zu sehen, mal ein Schwimmbad.
Experimente sind hier ausdrücklich erlaubt. Die Konzepte für die Ausstellungen werden häufig in kreativer Zusammenarbeit mit den jeweiligen Künstler*innen ausgearbeitet. Und immer wieder kooperiert die Sammlung Goetz auch mit Museen wie der Villa Stuck oder dem Haus der Kunst und der Pinakothek der Moderne, um die eigenen Werke in völlig neuen Kontexten zu präsentieren und die Gäste zu überraschen und zu inspirieren.